Was Schwangerschaft und Geburt mit unserer Blase anstellen

Der Körper plant in der Schwangerschaft etwas Großes und davon bekommt auch die Blase Wind. Werdende Mütter finden sich immer häufiger auf dem stillen Örtchen wieder. Manchmal macht sich der Urin aber auch ganz plötzlich und unverhofft auf den Weg. Lasst uns herausfinden was dahinter steckt und warum das alles ganz normal ist.

Musst du etwa schon wieder?

Kein Wunder, denn das vermehrte Pinkeln in der Schwangerschaft wird gleich durch mehrere Faktoren gleichzeitig hervorgerufen:

Im Blasendreieck bilden sich in dieser Zeit viele neue Rezeptoren, die entsprechend viele Meldungen an das Gehirn geben. Das Schwangerschaftshormon Progesteron sorgt außerdem für eine Entspannung der Muskeln. Durch die gelockerte Blasenmuskulatur entsteht ein intensiveres Gefühl von Harndrang.

Die allgemein erhöhte Durchblutung der Organe erstreckt sich auch auf die Niere. Diese wird dadurch fleißiger und produziert mehr Urin. Etwa ab der 27. Woche spielt auch die Größe des Babys eine Rolle. Es nimmt mehr und mehr Raum ein und fängt jetzt buchstäblich an, auf die Blase zu drücken.

Last but not least: Mindestens zwei Organismen wollen mit ausreichend Flüssigkeit versorgt sein, die nun mal wieder raus muss. Also ran an die Gläser und zwar noch mehr als sonst. 

Kommt es während und nach der Schwangerschaft zu Inkontinenz?

Auch hier sind wieder verschiedene Aspekte zu beleuchten.

Neben genetischer Veranlagung ist unser Bekannter der Beckenboden mal wieder mit von der Partie: Er besteht unter anderem aus Muskeln, die während der Schwangerschaft ziemlich entspannt unterwegs sind. Auch das Gewebe um den Beckenboden herum wird weicher, da sich der Körper auf die bevorstehende Geburt vorbereitet. Die Spannung in der Harnröhre nimmt ebenfalls ab. Diese Veränderungen sorgen bei vielen Frauen für eine schwangerschaftsbedingte Inkontinenz.

Das oben erwähnte “Platzproblem” begünstigt die unkontrollierte Abgabe von Urin zusätzlich. Vor allem bei plötzlichem Druck durch beispielsweise Lachen, Niesen oder Bücken kann das der Fall sein. Somit ist diese Art der Blasenschwäche eine Belastungsinkontinenz. Sie ist die bei Frauen am häufigsten vorkommende Form.

Durch die vaginale Geburt werden die Muskelfasern des Beckenbodens zusätzlich strapaziert. Daher kommt eine (vorübergehende) Inkontinenz auch nach der Entbindung häufig vor.

Was tun gegen Inkontinenz nach Schwangerschaft und Geburt?

Ihr ahnt es schon: Wieder eine Kombination.

Bestenfalls wird der Beckenboden durch gezielte Übungen bereits vor der Schwangerschaft gestärkt.

Auch während der Schwangerschaft ist eine angepasste körperliche Aktivität wichtig und kann zu einem kräftigen Beckenboden beitragen.

Unmittelbar nach der Geburt beginnt der Körper mit der Rückbildung und braucht erstmal Ruhe. Etwa sechs bis acht Wochen nach der Entbindung kann durch Frauenärztin oder Frauenarzt festgestellt werden, ob sich Bauch, Gebärmutter und Beckenboden ausreichend zurückgebildet haben. Nach einem Kaiserschnitt braucht es etwas mehr Zeit. Sobald die Ärztin oder der Arzt das “Go” gibt, kann es mit der Rückbildungsgymnastik losgehen.

Hier steht wieder die Stärkung des Beckenbodens im Fokus. So kann Frau sich oft wenige Monate nach der Geburt wieder von der Inkontinenz verabschieden..

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